0 Zu kurz gesprungen sind…

…und zu wenig nachgedacht haben wir wohl mit unseren beiden , wie wir zunächst fanden, lustig-satirischen Kommentaren zu den „Wahlprogrammen in Leichter Sprache (WLS)“. Über Nacht – und dank aufmerksamer Leser – haben wir unseren Fehler bemerkt. Und nicht nur das. Auch dass es solche Programme 2013 nicht zum ersten Mal gibt haben wir übersehen. Also auch noch mangelhafte Recherche. Das darf uns nicht mehr passieren. Aber urteilen Sie selbst und sagen Sie uns Ihre Meinung.

Wir möchten uns deshalb vorsorglich bei allen entschuldigen, die wir damit ungewollt diskriminiert und in ein falsches Licht gestellt haben.

In einer Gesellschaft, die sich der Inklusion verschrieben hat, muss es selbstverständlich sein, dass Sachverhalte von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung auch für Menschen mit Lernbehinderungen und geistigen Behinderungen verständlich dargestellt werden.

Aber auch wenn wir mit unseren Zeilen an die „Liebe CDU“ und die „Liebe SPD“ vielleicht übers Ziel hinausgeschossen sind, eine kritische Betrachtung der „Wahlprogramme in Leichter Sprache“ können wir den Parteien (auch Grüne, Linke und Piraten haben ein WLS) auch an dieser Stelle nicht ersparen.

Das fängt an mit der Tatsache, dass keine Partei wirklich versucht hat ihrem „Wahlprogramm in Leichter Sprache“ einen eigenen, prägenden Charakter zu geben. Alle haben – offensichtlich – ihre Ideen aus ein und demselben Topf geschöpft, aus dem Topf „Netzwerk Leichte Sprache„.

Sicher ohne es zu wollen, enthüllen die Parteien mit der vermeintlichen Einfachheit der Leichten Sprache ein ansonsten gut gehütetes Geheimnis  ihrer Programme: Die Schlichtheit der Gemüter, die hinter so manch verquastem Politikersprech steht. Nicht umsonst kommt es zu den bekannten Ergebnissen bei unseren BlaBleMeter-Tests, den wir übrigens auch mit den „Wahlprogrammen in Leichter Sprache“ durchführen werden.

Nicht zu vergessen auch die fehlende politische Begründung für die Einführung von „Wahlprogrammen in Leichter Sprache“ die, zum Beispiel, auf die bestehenden internationalen Verpflichtungen der jetzigen und einer zukünftigen Bundesregierung zum Thema Inklusion hinweisen könnte.
Wurde auf eine solche Erklärung vielleicht bewußt verzichtet, weil zwischen dem Versprechen der Inklusion und der tatsächlichen Umsetzung eine solche Diskrepanz besteht und eigene Mängel deutlich würden? Und hat die „versteckte“ Präsentation der Programme auf den Homepages vielleicht auch damit zu tun?

 

 

 

 

 

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