Wie das Naturkostmagazin Schrot & Korn in seiner März-Ausgabe 2014 berichtet, gibt der von BUND und Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene Fleischatlas 2014 eine fatale Prognose:
„Demnach wird die weltweite jährliche Fleischerzeugung bis Mitte dieses Jahrhunderts auf fast 470 Millionen Tonnen anwachsen. Das sind dann 150 Millionen Tonnen zusätzlich, also ein Drittel mehr als heute.“
Was sich hinter diesen Mengenangaben an Einzeltieren verbirgt, sollen einige Beispiele für die Schlachtungen in Deutschland verdeutlichen: Allein hier werden jährlich 58.000.000 Schweine; 630.ooo.000 Hühner und 3.200.000 Rinder geschlachtet. Das ist Nichts im Vergleich zu China. Dort werden allein 660.000.000 Schweine jährlich geschlachtet. Und weltweit? Da sind es, zum Beispiel, 1.383.000.000 Schweine und 58.110.000.000 Hühner – bei steigender Nachfrage.Mit diesem Zuwachs einher geht die steigende Nachfrage nach Futtermitteln. Und auch hier sind exorbitante Steigerungsraten zu erwarten. Allein beim Sojafutter wird eine Steigerung von heute 260 Millionen Tonnen pro Jahr auf mehr als 500 Tonnen erwartet. Wenn diese Entwicklung so eintreten sollte, würde das bedeuten, dass nicht mehr „nur“ ein Drittel der Ackerfläche der Erde direkt für die Ernährung von Nutztieren genutzt würde, sondern bis zu 70 Prozent (Schätzung der FAO, Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nationen).
Auch das mit den geschätzten Mengenzuwächsen verbundene Streben nach mehr Effizienz in der Produktion (in der Agrarsprache unserer Tage ist nicht mehr von Tierzucht und Getreideanbau die Rede) von Tieren und Pflanzen wird Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben. Von immer größer dimensionierten Schlachtanlagen über Antibiotikamissbruach und Hormonrückstände im Fleisch bis zu enormen Umweltbelastungen durch mehr Herbizide und Pestizide werden die Nebenwirkungen dieses Wachstums reichen.
Da nach den bisherigen Erfahrungen mit der Spezies Mensch nicht zu erwarten ist, dass es freiwilligen Verzicht geben wird um drohendes Unheil zu verhindern, bleibt wohl nur die Hoffnung auf den menschlichen Erfindergeist um die zu erwartenden Spätfolgen des ungebremsten Wachstums in den Griff zu bekommen.
Wie sagte Friedrich Nietzsche?
Die Größe eines „Fortschritts“ bemisst sich nach der Masse dessen, was ihm alles geopfert werden mußte.
Kann gut sein, dass die Menschheit diese Bemessung schon bald anstellen muss.
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