Fast 90 Prozent der Menschen haben Zugang zu sauberem frischem Wasser. Aber immer noch 783 Millionen Menschen haben diesen Zugang nicht und nahezu 2,5 Billionen Menschen verfügen nicht über adäquate Sanitäranlagen. Jährlich sterben etwa 6 bis 8 Millionen Menschen an den Folgen von wasserbedingten Krankheiten und Mängeln. Wenn alles nach dem Motto „business as usual“ weiterlaufen sollte, dann sagen unterschiedliche Studien voraus, dass etwa „3,5 Planeten Erde“ benötigt werden, um allen Menschen den Lebensstandard eines Europäers oder Nord-Amerikaners zu ermöglichen.
Dazu als kleine Anmerkung einige Zahlen zum Frischwasserverbrauch in Deutschland (Durchschnitt pro Person und Tag): Toilettenspülung 46 Liter; Autowäsche ca. 4 Liter; Blumen und Garten wässern ca. 5 Liter!
Bei dem für diese Tätigkeiten verbrauchten Wasser handelt es sich um reinstes Trinkwasser!
Erfreulicherweise konnte das Millennium-Ziel, bis Ende 2010 für 88 Prozent der Weltbevölkerung den freien Zugang zu frischem Wasser zu sichern, nach dem WHO/UNICEF-Bericht „Progress on Drinking Water and Sanitation 2012“ sogar um einen Prozentpunkt übertroffen worden. Trotzdem sterben immer noch 3.000 Kinder täglich an den Folgen von Durchfallerkrankungen.
Erklärtes Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 den Zugang zu sauberem Trinkwasser für 92 Prozent der globalen Bevölkerung sicherzustellen.
Welche Anstrengungen und welchen politischen Willen dies erfordern wird, zeigen schon die regionalen Unterschiede. Mehr als die Hälfte aller Neuanschlüsse entstanden in China und Indien. Demgegenüber steht der Beinahe-Stillstand in einigen Regionen Afrikas und in Zentralasien und Ozeanien. Außerdem war es bisher überwiegend die städtische Bevölkerung, die von den Verbesserungen profitiert hat.
Was in Deutschland (vermutlich zu Recht, nimmt man vergleichbare Entwicklungen in Großbritannien) von den Bürgern vehement abgelehnt wird, die Privatisierung der Wasserversorgung, hat zwar in einigen unterversorgten Regionen erste Besserungen gebracht (Steigerung der Anzahl der durch PublicPrivatePartnership – PPP – versorgten Menschen von 6 Millionen auf 160 Millionen zwischen 1990 und 2007), überhöhte Preise und mangelhafte Leistung führten aber in der Folge häufig zu vorzeitiger Kündigung von Verträgen. Außerdem teilte sich ein Oligopol von fünf Wassermultis die Märkte.
Erst nach und nach gewinnen nationale Unternehmen an Bedeutung und übernehmen die Versorgung. Diese zu unterstützen und bei der Entwicklung von funktionierenden Förderungs- und Verteilsystemen mitzuwirken, wird deshalb eine der wichtigsten Aufgaben eines deutsche Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sein.
Denken Sie dran:
Ein defekter Toiletten-Spülkasten verbraucht täglich bis zu 500 Liter Wasser. Ein neuer Spülkasten und die Nutzung der Stopptaste halbiert den Verbrauch nahezu.
Alte Waschmaschinen brauchen ca. 80 Liter für eine Wäsche, neue hingegen nur 40 Liter!
Der Abwasch unter fließendem Wasser verbraucht bis zu 170 Liter. Eine Geschirrwäsche im Becken nur ca 35 Liter. Geschirrspülmaschinen kommen mit ca. 15 Litern Wasser aus.
Die Tropfen eines tropfenden Wasserhahns können sich im Laufe eines Jahres auf 5.000 Liter summieren!
STOP der Wasserverschwendung! Machen Sie mit!
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