
Wir sind ein wenig spät, der erste Entrüstungssturm ist vorüber und auch die Frankfurter Polizei hat bereits Entwarnung gegeben. Trotzdem: Sie war klein und sie war gelb, die Kleinanzeige in der Frankfurter Rundschau vom vergangenen Samstag. Gesucht wurden Freiwillige für eine Bürgerwehr in Frankfurt am Main. „Neue Bürgerwehr“, steht da fettgedruckt. „Mitstreiter in Frankfurt gesucht. Anforderungsprofil: Selbstbewusstes Auftreten, dt. Pass, wacher Kopf. Vergütung und Details am Telefon (ab Montagmittag). Vertraulichkeit garantiert.“
Die Frankfurter Rundschau hat das Angebot wohl in einem Selbstversuch getestet und schreibt in ihrer Montagsausgabe dazu:
„Guten Tag, Sie sind bei der Bürgerwehrmacht Frankfurt“, sagt am Montagvormittag der Anrufbeantworter und lädt ein, eine Nachricht zu hinterlassen oder später erneut anzurufen. „Auf unsere Sicherheit!“ Andernorts soll es ja schon zu solchen Auswüchsen gekommen sein, alles mit dem Ziel, das Abendland vor den einfallenden Horden zu schützen. Aber in Frankfurt? Eine Stunde später, nächster Versuch. Jetzt ist ein Mann live am Apparat. „Wir suchen fähige, fitte junge Bürger, die für Ordnung in Frankfurt sorgen möchten“, sagt er. „Aus Angst nach den Vorfällen von Köln. (Weiterlesen…)