Wer eine Wohnung zum Kauf oder zur Miete sucht, der stolpert bei Angeboten im Internet zuweilen über dreiste Euphemismen: Das „kuschelige Dachgeschoss“ entpuppt sich bei näherer Betrachtung als miefige, überhitzte Kammer, die nur gebückt betreten werden kann; die „interessant geschnittene Maisonettewohnung“ bietet alles mögliche, nur nicht Platz für einen Esstisch. Auch die begleitenden Fotos lassen die angepriesenen Wohnungen oft in einem allzu positiven (Kunst-)Licht erscheinen.
Ganz anders sieht die Bildergalerie von http://terriblerealestateagentphotos.com [1] aus. Hier sammelt die Netzgemeinde Fotos, die nichts beschönigen. Mein Favorit ist gleich auf der Startseite zu sehen: Das Bild zeigt eine wagemutige Sanitärinstallation, bei der die Waschmaschine über (!) dem Klosett angebracht ist. Andere Fotos zeigen eine zu vermietende Wohnung mit Schlafenden im Bett, vermüllten Gärten oder komplett verschimmelten Wänden (Kommentar: „Auf dieser Tapete entdeckte Alexander Fleming im Jahr 1928 das Penicillin“). Schaurig schön. Und unfreiwillig komisch, wenn auf den Bildern noch Haustiere, Nachbarn, eigentümliches Mobiliar oder Photoshop-Phantasmen zu sehen sind.
Danke Jochen Reinecke FAZ