Wenn Jochen Reinecke, dieser regelmäßige Lieferant wunderbarer Internetseiten, von seiner Oma erzählt und wie das war, wenn er im zarten Alter von zehn Jahren Besuch von Freunden hatte und man gemeinsam bester Laune defekte Fernsehgeräte zerlegte, und wenn dann gelegentlich die Oma ihren Kopf zur Tür rein steckte und sprach: „Na, seid ihr wieder am knöstern?“ Und wie, nur wenig wenig später, das verheißungsvolle Angebot: „Wollt ihr wat zu Schnagern?“ folgte, dann können wir ahnen, dass „knöstern“ „herumbasteln“ ist und es bei „wat zu Schnagern“ um Süßigkeiten geht. Und die mundartlich besonders Bewanderten wissen dann, dass all dies sich im Oberbergischen Kreis abspielte, wo die Dialekte eher rustikaler Prägung sind. Und Reinecke hat recht, wenn er fragt: „Wäre es nicht schade, wenn all’ diese schönen Wörter und Redewendungen in Vergessenheit gerieten?“ Und so dachte wohl Michael Timmerhaus aus dem ostwestfälischen Bünde und erschuf die Website www.ommawoerter.de, die diesen ganz eigenen Soziolekt konserviert. Da finden sich herrliche Wörter wie „juckeln“ (gemächlich fahren), „Klinkefiester“ (Haarspalter) oder „knippäugeln“ (zwinkern). Es ist auch möglich, noch nicht erfasste Wortkreationen zur Verewigung einzureichen. Zu guter Letzt: In der Rubrik „Weisheiten“ finden sich die guten, alten großmütterlichen Lebenshilfe- und Gesundheitstipps. Viel Vergnügen!
Vielen Dank auch diesmal, Jochen Reinecke!
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