Fast 25 Jahre nach dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland findet sich im Straßenbild der neuen Bundesländer nur noch weniges, was an die untergegangene DDR erinnert. Zu den Ausnahmen gehören zahlreiche alte Straßenlaternen aus der Zeit vor 1989. Die Hersteller dieser Laternen hießen „Leuchtenbau Leipzig (LBL)“, „Pößnecker Außenleuchten“ und „Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) Staßfurt“.
Charakteristisch sind hier vor allem die kastenförmigen „schwarzen Schuhkartons“ der NARVA-Baureihe BG0, die metallisch-ovalen, tropfenförmigen Modelle von LBL und die runden, mit einem Deckel versehenen, niedrigeren Straßenlaternen „BSL 1“. Letztere findet man noch häufig im Osten Berlins und in kleinen, brandenburgischen Dörfern, während die beiden erstgenannten zumeist im Bündel größere Ausfallstraßen beleuchten.
Stefan Lösche, geboren in Jena, hat diesen Straßenlampen mit ihrem charakteristischen Aussehen ein Denkmal gesetzt und unter www.ddr-strassenleuchten.de ein wahres Konvolut an Bildern und Informationen zum Thema zusammengetragen. So gibt es allerlei Historisches und zahlreiche Fotos von Straßenleuchten, Scheinwerfen, Strahlern, Lampen und Betriebsmitteln, aber auch Schaltpläne für den Fall, dass ein geneigter Leser einmal in die Verlegenheit kommt, eine ausgewachsene Natriumdampflampe in der heimischen Wohnung betreiben zu müssen. Ebenfalls wird erklärt, wie Starter, Zünd- und Vorschaltgeräte funktionieren. Eine schöne, mit vielen Fotos angereicherte Website zum Stöbern – und eine echte Reise in die Vergangenheit.
Eine großes Danke! an Jochen Reinecke und die Frankfurter Allegemeine Sonntagszeitung.
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