0 Was wir unseren Kindern in der Schule antun …

…und wie wir das ändern können
von Sabine Czerny

Bereits der Klappentext des Buches von Sabine Czerny nennt das Kernproblem des deutschen Schulwesens: Es ist das Schulsystem an sich. Bürokratisch und unerbittlich (und, Preis der bildungspolitischen Kleinstaaterei in Deutschland, 16-fach unterschiedlich; Anmerkg.d.Red.) stellt es sich über das Wohl der Kinder. Frau Czerny schreibt zwar über bayerische Verhältnisse und aus bayerischer Sicht, gleichwohl gilt das, was sie sagt, sicher nicht nur für Bayern, sondern für ganz Deutschland.

Der unglaubliche Anlass für dieses Buch ist eine persönliche Erfahrung (aus Sicht der Kinder sollte man besser von einer Tragödie sprechen), die Sabine Czerny als erfolgreiche Lehrerin im Jahr 2008 machen musste: Ihr wurde es verboten, einen erfolgreichen Unterricht, bei dem die Kinder nachgewiesen bessere Noten schrieben,  fortzusetzen, um das Prinzip der Auslese nicht zu unterlaufen. Statt dessen wurde sie strafversetzt und darf derzeit nur erste Klassen unterrichten, in denen es keine Bewertungen gibt.

Sabine Czernys Buch ist nicht nur die Anklage eines verknöcherten und reformunfähigen Bildungssystems, sondern auch ein wissenschaftlich abgesicherter Bericht über eine mehr als zehnjährige Lehrertätigkeit und die dabei gewonnene Erkenntnis, dass es keine „dummen“ Kinder gibt. Den Beweis dafür liefer(te)n (bis zum Verbot) die erreichten Ergebnisse „ihrer Kinder“ und die von ihr aufgezeigten alltäglichen Abläufe, die aus lernbereiten Kindern Schulopfer machen.

Sabine Czerny erhielt 2009 das Karl-Steinbauer-Zeichen als Auszeichnung für ihre Zivilcourage, die sie dadurch bewies, dass sie ihre Erlebnisse im bayrischen Schuldienst öffentlich machte.

Wie der folgende Text, den wir der Homepage der Bayerischen Pfarrbruderschaft entnommen haben, belegt, wird Frau Czerny in ihrer Kritik vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband unterstützt:

In ihren Schulklassen ist es Frau Czerny mehrfach gelungen, ihren Schulkindern so viel Freude am Lernen zu vermitteln, dass sie allesamt gute bis sehr gute Leistungen erbrachten. Diese pädagogischen Erfolge wurden ihr verboten, um das Prinzip der Auslese nicht zu unterlaufen. Nach ihrer Versetzung an eine andere Schule darf sie derzeit nur erste Klassen unterrichten, in denen es noch kaum Bewertungen gibt. Im Unterschied zu vielen anderen Kolleginnen hat Frau Czerny beschlossen, das Problem öffentlich zu machen und mit ihrem Namen dafür einzustehen. Sie betonte deshalb, dass sie die Anerkennung auch stellvertretend für viele ihrer Kolleginnen entgegen nehme. Die Anfragen an ein Schulsystem, das auf Auslese beruht und deshalb zwangsläufig Verlierer hervorbringen muss, seien unter Lehrkräften weiter verbreitet, als es den Anschein habe. In ihrer Kritik wird Frau Czerny vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband unterstützt. Klaus Wenzel, der Vorsitzende dieses Verbandes, in dem übrigens auch Theologinnen und Theologen als Mitglieder willkommen sind, hielt eine beeindruckende Laudatio, in der er für eine umfassende Reform des Schulsystems warb.

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