Wirtschaft

“Schwer umworben” dieser Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 23. Juni 2013 machte uns auf ein Thema aufmerksam, dass inzwischen wohl zum Alltag in Schulen gehört und bei dem es uns lohnenswert erscheint, einmal nachzufragen warum das so ist und ob das, was da passiert, wirklich so gewollt ist. Ob es sich um eine Entwicklung handelt, die auf Gedankenlosigkeit und/oder Gleichgütltigkeit der Schulleitungen (und Eltern!) beruht, oder ob es fehlende Mittel sind, die der Lebensmittelindustrie die Tore der Schulen und Pausenhöfe so weit öffnen.

Die Folgen der Verführung zeigt eine Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2006. Danach sind 15 % der Kinder und Jugendlichen von 3–17 Jahren übergewichtig und 6,3 % leiden unter Adipositas. Der Anteil der Übergewichtigen steigt von 9 % bei den 3- bis 6-Jährigen über 15 % bei den 7- bis 10-Jährigen bis hin zu 17 % bei den 14- bis 17-Jährigen. Die Verbreitung von Adipositas beträgt bei den 3- bis 6-Jährigen 2,9 % und steigt über 6,4 % bei den 7- bis 10-Jährigen bis auf 8,5 % bei den 14- bis 17-Jährigen.

Wir wollen wissen, ob Werbung und Merchandising der Lebensmittel-, Süßwaren- und Getränkeindustrie wirklich dazu geeignet sind Kinder zu beeinflussen und, ob sie deshalb eine Mitverantwortung für die dicken Kinder tragen oder nicht.
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Dieter-Schütz_pixelio.de
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Noch im April sah es anders aus. Da sah es nämlich noch so aus, als würde der “Vorschlag für eine Richtlinie über öffentliche Auftragsvergabe” , den die EU-Kommission Ende 2011 ausgebrütet hatte, dafür sorgen können, dass die Eigenständigkeit der Kommunen bei der Vergabe von Wasserversorgungsverträgen verloren gehen würde. Viele Menschen im politischen wie im privaten Leben Deutschlands befürchteten eine schleichende Privatisierung der Wasserversorgung. Außer der FDP und allen voran Wirtschaftsminister Rösler.
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Naturkatastrophen wie die große Flut dieser Tage mobilisieren Tausende und wecken das Bedürfnis zu helfen. Da aber nicht jeder Hilfswillige einen persönlichen Bezug hat, um seine Hilfe zu adressieren, sind dies immer auch die Tage der professionellen Spendensammler. Mit Spendenaufrufen in den Medien, Straßensammlungen und – wenn’s gar nicht anders geht – auch dem Besuch an der Haustür, versuchen sie möglichst viele Euro einzusammeln.

Aber wo bleiben die Euro?
Denn was im ersten Moment so altruistisch klingt, ist im Laufe der Jahre zu einem einträglichen Geschäft geworden. Mitleid verkauft sich gut. Aus dem einfachen “Spenden sammeln” früherer Tage wurde eine Spendenindustrie mit angegliedertem Spaß- und Charity-Angebot.

Deshalb lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen.
Eine Industrie muss verwaltet werden, es entstehen Kosten. Wofür diese Kosten entstehen und wer letztlich das gespendete Geld tatsächlich erhält, bleibt jedoch oft diffus. Nur wenn hin und wieder ein Skandal die heile Spendenwelt erschüttert, wird deutlich, dass längst nicht der größte Teil der Spenden-Euros auch bei denen ankommt, für die sie gedacht waren.

Wo also bleiben die Euro?
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Herrn
Dr. Michael Kemmer
Hauptgeschäftsführer
Bundesverband Deutscher Banken e.V.
Burgstraße 28

10178 Berlin

Frankfurt, 10. Juni 2013

 Fluthilfe

Sehr geehrter Herr Dr. Kemmer,

Außergewöhnliche Ereignisse erfordern außergewöhnliche Maßnahmen!

Diesem ehernen Grundsatz und der (vermeintlichen) Gewissheit, dass Banken (wie z.B. die Commerzbank) „systemrelevant“ seien oder auch „too big to fail“ – ohne die gesamte Volkswirtschaft in den Abgrund zu reißen – verdanken es einige Mitglieder Ihres Verbands, dass sie sich heute noch am Markt befinden.

In diesen Tagen nun wird Deutschland wieder von einem außergewöhnlichen Ereignis heimgesucht.

Von der großen Flut!
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Sehr geehrte Herren,

Ihr Institut, die Commerzbank AG, Frankfurt, verdankt sein Überleben in und nach der Finanzkrise allein der Tatsache, dass der Staat und damit die Bürger, die Steuerzahler, für sie in die Bresche gesprungen sind. Hierzu ein kleiner Rückblick:

2008: Finanzkrise Commerzbank nimmt Rettungspaket in Anspruch

2009: Commerzbank: Schwere Bürde für die Zukunft

2010: Och, das bisschen Hilfe

2011: Commerzbank mangelhaft vor Finanzkrise geschützt

2012: Wieder Millionengehalt: Blessings Zeit der Bescheidenheit ist vorbei

2013: Commerzbank zahlt die Steuerzahler aus

Ein Grund für die massive öffentliche Hilfe war die (vermeintliche) Erkenntnis, dass Banken wie die Commerzbank “systemrelevant” sind.
Systemrelevant bedeutet lt. wikipedia:

“Als systemrelevant oder too big to fail (englisch: „Zu groß, um zu scheitern“) bezeichnet man Unternehmen, aber auch andere Institutionen wie etwa Staaten oder Städte, die so groß sind, dass ihre Insolvenz für die Volkswirtschaft teurer ist als die gemeinschaftlichen Kosten für die Rettung vor der Insolvenz. Als systemische Einrichtungen würden sie rechtzeitig vom Staat oder von internationalen staatlichen Organisationen durch eine Staatsintervention (Bail-out) gerettet, um eine weiterreichende Gefahr für die gesamte Volkswirtschaft bzw. das gesamte Wirtschaftssystem durch ihre Insolvenz abzuwenden. Dies gilt insbesondere für den Bankensektor, aber auch für große Industrieunternehmen.[1]

Die Frage der Systemrelevanz stellt sich auch in diesen Tagen. Allerdings auf eine etwas andere Art.
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Ein neue Generation von Hochschulabsolventen will gesellschaftliche Probleme lösen. Ein hohes Gehalt ist ihr nicht so wichtig. Vier Geschäftsideen. Von Johannes Pennekamp

Teil 3: Die Energiewende mitgestalten

Energieversorger? Da fallen einem milliardenschwere Konzerne wie Eon oder Vattenfall ein, Großunternehmen mit Chefs in dunklen Anzügen und mit ernsten Mienen. Jakob Assmann ist das Gegenmodell: Der gutgelaunte Mitgründer des Öko-Energieversorgers Polarstern trägt T-Shirt und Bart, sich selbst bezeichnet er als “ehrlichen Morgenmuffel”. Nur eine Handvoll Mitarbeiter arbeitet für sein Unternehmen.

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Ein neue Generation von Hochschulabsolventen will gesellschaftliche Probleme lösen. Ein hohes Gehalt ist ihr nicht so wichtig. Vier Geschäftsideen. Von Johannes Pennekamp

Teil 2: Mit Schülern kleine Firmen gründen

Seine Kommilitonen von damals jetten heute als Investmentbanker, Manager oder Unternehmensberater um die Welt. Tim Breker dagegen, der an der noblen Privathochschule WHU in Vallendar BWL studiert hat, sitzt in einem schlichten Kölner Büro. Dem 25-Jährigen geht es nicht darum, möglichst schnell möglichst hohe Boni zu verdienen – mit seinem Ein-Mann-Unternehmen, dem “em-Schülerfirmennetzwerk”, verfolgt Breker andere Ziele: “Ich will aus frustrierten Hauptschülern motivierte Gründer machen.”

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Eine neue Generation von Hochschulabsolventen will gesellschaftliche Probleme lösen. Ein hohes Gehalt ist ihr nicht so wichtig. Vier Geschäftsideen. Von Johannes Pennekamp

Teil 1: Medizinische Befunde übersetzen

Anja Kersten erinnert sich noch gut daran, wie aufgewühlt die Mutter einer Freundin war, als sie sie um Hilfe bat. Die Frau war vor Jahren an Brustkrebs erkrankt und im Befund einer Kontrolluntersuchung tauchte das Wort “Metastasen” auf. “Sie war vollkommen verunsichert und hatte nicht verstanden, was ihr die Ärzte gesagt haben”, sagt Kersten. Sie, die Medizinstudentin, konnte aufklären: Es handelte sich lediglich um einen Verdacht, die Krankheit war zum Glück nicht zurück. Für Kersten war der Vorfall die Initialzündung. Um Patienten, die sich von ihren Ärzten nicht ausreichend aufgeklärt fühlen, zu helfen, gründete sie Anfang 2011 mit zwei Partnern washabich.de – ein Internetportal, auf dem Patienten ihren Befund eingeben, der dann von Ärzten und Studenten höherer Semester übersetzt wird.

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lobbyplanet_map_de Quelle: lobbycontrol.de
lobbyplanet_map_de Quelle: lobbycontrol.de

Geschätzte 2.000 Lobbyisten gibt es in Berlin und machen die Stadt zur deutschen Zentrale der Strippenzieher. Bleiben wir beim planetarischen Begriff des Titels zu diesem Beitrag, dann reicht das gerade mal so,  um einer der kleinen Monde zu sein, die um den Lobby-Planeten Brüssel kreisen. Wieviele “Einflüsterer in eigener Sache” in Brüssel unterwegs sind, weiß wohl niemand ganz genau.
Einigkeit besteht aber darüber, dass es mindestens 15.000 Lobbyisten sind, die sich regelmäßig um die “bestmögliche Unterrichtung” der EU-Abgeordneten kümmern. Eines der drastischsten Beispiele für das “Wie?” und die Folgen solchen Kümmerns, war der Kampf der Nahrungsmittelindustrie gegen die Einführung der Lebensmittelampel. Nach Meinung des EU-Abgeordneten Carl Schlyter erlebte Brüssel in den Wochen vor der entscheidenden Abstimmung im Parlament eine der größten Lobbyschlachten seiner Geschichte. Für diese Schlacht haben die einschlägigen Industrien ca. 1 Milliarde Euro aufgewendet und letztendlich die Lebensmittelampel erfolgreich verhindert.

Ähnliches findet derzeit wieder statt, diesmal geht es darum, die geplante europäische Datenschutz-Richtlinie im Interesse der Industrie zu “entschärfen”. Dabei geht es im Kern darum, dass “personenbezogene Daten nicht ohne Wissen und ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen gespeichert, ausgewertet und weiterverkauft werden dürfen. Es muss einen Anspruch auf Löschung und Mitnahme der eigenen Daten – etwa aus sozialen Netzwerken – geben.” Eine Schreckensvorstellung für alle, die mit dem Handel und der elektronischen Analyse dieser Daten sehr viel Geld verdienen.

Ein großes Problem für “lobbyfreundliche” oder “lobbyhörige” EU-Abgeordnete ist aber jetzt mit lobbyplag.eu entstanden. Plötzlich wird transparent, welche Abgeordneten besonders Industrifreundlich sind und zum Beispiel Formulierungen der Industrie eins-zu-eins in eigene Anträge übernehmen.
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Ein neue Generation von Hochschulabsolventen will gesellschaftliche Probleme lösen. Ein hohes Gehalt ist ihr nicht so wichtig. Vier Geschäftsideen. Von Johannes Pennekamp

Teil 4: Soap-Opera mit Hauptschülern

Ines Bauermeister lebt in der Welt der Töne und Klänge. Sie ist Expertin für Soundtracks und die Geräusche, mit denen Filme unterlegt werden. Wenn die Potsdamerin im Herbst ihre letzte Prüfung bestanden hat, darf sie sich “Diplom-Tonmeisterin” nennen.

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