Das nahende Weihnachtsfest stellt Menschen, die Paket versenden wollen, vor einige Prüfungen: Da wären nicht nur die Postämter, in denen die Menschenschlangen zuweilen bis auf die Straße hinaus gehen – da wäre auch die Frage, auf welche Weise Pakete am schnellsten, bequemsten oder kostengünstigsten versandt werden können. Eine sehr nützliche Hilfe ist die Internetseite www.posttip.de/paketrechner.html. Zunächst geben Sie alle wichtigen Daten zu Ihrer Postsendung ein: Länge, Breite und Höhe, aber auch Gewicht und Zielland. Eine erweiterte Suchanfrage gestattet es auch anzugeben, ob das Paket versichert werden soll – und wenn ja, in welcher Höhe – und ob Sie die Möglichkeit des Online-Trackings Ihrer Sendung nutzen möchten. Klicken Sie sodann auf „Berechnen“ – und wenig später erhalten Sie eine Liste mit allen Versanddiensten, die zu Ihren Suchanfragen passen. Die Preisunterschiede dabei sind beträchtlich – ein einfaches Paket mit zehn Kilo Gewicht bringt beispielsweise einen Preisrahmen von 15,30 bis 94,54 Euro. Vergleichen lohnt sich also.
Spielereien
Die heutige Spielerei fällt in die Rubrik „schön wär’s“. Sicherlich kennen Sie die Situation: Es ist früher Nachmittag, man sitzt im Büro, und nach der Kantine fällt das Gehirn in ein Leistungstief, weil der Körper mit Verdauen beschäftigt ist. Was in so einer Situation zuweilen helfen kann, ist ein kleiner Süßigkeitenkick in Form von Schokolade.
Was tun, wenn keine Schokolade vorhanden ist? Nun, man könnte sich welche herunterladen. Unter www.freechocolate.com finden Sie ein experimentelles Projekt aus Großbritannien, das sich intensiv mit der Schokoladenübertragung durch das Internet befasst. Derzeit können Sie aus sechs Schokoladensorten und fünf Darreichungsgrößen wählen. Falls Sie im Besitz eines Monitors mit Geruchsfunktion sind, können Sie zuvor durch Reiben an der eingeblendeten Schokoladentafel mit dem Mauszeiger eine Echtzeit-Duftprobe anfordern. Klicken Sie sodann auf die Schaltfläche „Begin download“. Wichtig: Prüfen Sie zunächst, ob genügend Platz in Ihrem Kühlschrank ist und schalten Sie drahtlose Telefone ab. Und dann lassen Sie sich überraschen.
Danke Jochen Reinecke FAZ
Im Zeitalter der Smartphones wird gerne vergessen, dass das Fotografieren immer noch eine regelrechte Kunst ist, die technisches Wissen, Kreativität, das Gefühl für das richtige Motiv und den richtigen Augenblick erfordert. Und natürlich auch manchmal das wohlbekannte numinose Quentchen Glück.
Marc Levoy hat über viele Jahre an der Universität Stanford gelehrt, unter anderem im Bereich Fotografie und Bildbearbeitung. Inzwischen arbeitet er bei Google, hat aber dankenswerterweise interessante Spuren im Netz hinterlassen. Besonders interessant: Die Online-Dokumentation einer Vorlesungsreihe über digitale Fotografie, abzurufen unter http://graphics.stanford.edu/courses/cs178-11/.
Auf dieser Website gibt es einen spannenden, sehr lehrreichen Parforceritt durch die Welt der digitalen Fotografie. Der Leser lernt, wie eine Digitalkamera funktioniert, wie man mit Tiefenschärfe und Fluchtpunkten arbeitet und mit welchen Tricks man billige Vollautomatikkameras überlisten kann. Sehr empfehlenswert sind auch die Flash-Applets, mit denen Begriffe wie Brennweite und dergleichen erklärt werden – gewissermaßen zum Anfassen.
Danke Jochen Reinecke FAZ
Wir geben es gleich zu Anfang zu: Ein sinnvoller praktischer Tipp ist unsere heutige Spielerei nicht. Und auch um sie als Witz zu verstehen verlangt es einiges an gutem Willen. Dann allerdings ist das vorgestellte online-tool ein echter Knaller. Stellen Sie sich also vor, irgendjemand bittet Sie ihm am Computer einmal so richtige „Büroatmosphäre“ vorzuspielen. Dann ist www.hackertyper.net genau das richtige Werkzeug.
Diese Frage hat jeder schon einmal gestellt (nur für sich oder auch direkt an eine Person gerichtet), wenn ein Geschenk „so richtig daneben“ war. Überproprotional häufig wird diese Frage zu Weihnachten oder an Geburtstagen gestellt.
Da gibt es jetzt Abhilfe im doppelten Sinn.
Auf der Internetseite www.whydidyoubuymethat.com können deprimierte Beschenkte ihre ungeliebten Geschenke einer größeren Öffentlichkeit vorstellen und so all den Menschen helfen, die bis dato meinten, dass nur sie Opfer solcher Geschenk-Attacken wären. Gleichzeitig erkennt der Besucher dieser Seite, dass es immer noch schlimmer geht. Auch für diesen Tipp ein Dank an Jochen Reinecke und die FAS!
Wenn Jochen Reinecke, dieser regelmäßige Lieferant wunderbarer Internetseiten, von seiner Oma erzählt und wie das war, wenn er im zarten Alter von zehn Jahren Besuch von Freunden hatte und man gemeinsam bester Laune defekte Fernsehgeräte zerlegte, und wenn dann gelegentlich die Oma ihren Kopf zur Tür rein steckte und sprach: „Na, seid ihr wieder am knöstern?“ Und wie, nur wenig wenig später, das verheißungsvolle Angebot: „Wollt ihr wat zu Schnagern?“ folgte, dann können wir ahnen, dass „knöstern“ „herumbasteln“ ist und es bei „wat zu Schnagern“ um Süßigkeiten geht. Und die mundartlich besonders Bewanderten wissen dann, dass all dies sich im Oberbergischen Kreis abspielte, wo die Dialekte eher rustikaler Prägung sind. Und Reinecke hat recht, wenn er fragt: „Wäre es nicht schade, wenn all’ diese schönen Wörter und Redewendungen in Vergessenheit gerieten?“ Und so dachte wohl Michael Timmerhaus aus dem ostwestfälischen Bünde und erschuf die Website www.ommawoerter.de, die diesen ganz eigenen Soziolekt konserviert. Da finden sich herrliche Wörter wie „juckeln“ (gemächlich fahren), „Klinkefiester“ (Haarspalter) oder „knippäugeln“ (zwinkern). Es ist auch möglich, noch nicht erfasste Wortkreationen zur Verewigung einzureichen. Zu guter Letzt: In der Rubrik „Weisheiten“ finden sich die guten, alten großmütterlichen Lebenshilfe- und Gesundheitstipps. Viel Vergnügen!
Vielen Dank auch diesmal, Jochen Reinecke!
Ein jeder kennt sie, die kleinen, eingeschweißten Plastikverpackungen mit Senf, Ketchup oder Mayonnaise, die man in Imbissstuben oder Fastfood-Restaurants zur Aufwertung (oder Maskierung) des Geschmacks bestimmter Lebensmittel erhält. Ein gewisser Chris Harne hat über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren sämtliche Soßentütchen, die ihm in die Finger kamen, katalogisiert, fotografiert und in eine nach verschiedenen Kriterien durchsuchbare Onlinegalerie eingestellt: http://condimentpacket.com/packets/.
Mit derzeit 724 Exponaten handelt es sich um eine respektable Sammlung. Die gewählte Taxonomie wirkt zwar wenig stringent (von „barbecue“ über „hot sauce“ bis hin zu „vinegar“), dafür sind die Aufnahmebedingungen der Tütchen in die Kollektion vergleichsweise rigide formuliert: Es muss sich um manuell aufreißbare, flexible und nicht starre Verpackungen mit flüssigem Inhalt halten. Salz, Zucker und dergleichen finden keinen Zugang zur Sammlung. Wer bei der Durchsicht der Onlinegalerie – und seines eigenen Vorrats – auf ein Tütchen stößt, das noch nicht auf der Seite verewigt ist, der findet unter dem Menüpunkt „site info“/„submit a packet“ eine Postanschrift, wohin die entsprechende Tüte zu senden sei.
Danke Jochen Reinecke FAZ
Ende Januar Anfang Februar gelten sie ja wohl noch, die guten Vorsätze vom Jahrewechsel. Aber schon steht Fasching vor der Tür und danach kann es ja schon wieder so weit sein – Sie brauchen eine kleine Motivationshilfe. Da empfiehlt sich dann die von der Max-Planck-Gesellschaft betriebene Internetseite www.bodyvisualizer.com.
Hier lässt sich nämlich per virtuellem Schieberegler anhand von acht Parametern einstellen, welchen optischen Einfluss diese auf den menschlichen Körper ausüben. Achtung, diese Applikation funktioniert leider nur mit installierter OpenGL-Software. Diese ist standardmäßig zum Beispiel im Chrome-Browser integriert. Am oberen Rand der Internetseite sollten Sie zunächst einstellen, ob Sie einen männlichen oder weiblichen Körper visualisieren möchten. Sodann können Sie mithilfe der Schieberegler Größe, Gewicht, den Umfang von Brust, Taille und Hüfte und die gewünschte Schrittlänge eingeben. Optional lässt sich auch einstellen, wie viele Stunden Muskeltraining die virtuelle Figur wöchentlich absolviert. Bei jeder Änderung eines Parameters sehen Sie sogleich bei der Visualisierung in der linken Bildschirmhälfte, wie diese sich auf die Körperformen auswirkt.
Danke Jochen Reinecke FAZ
Die National Aeronautics and Space Administration, kurz Nasa, ist bereits seit 1996 online – und verfügt über einen weitverzweigten Internetauftritt, wo sich mit etwas Geduld so manches Interessante finden lässt. Unter http://apod.nasa.gov/apod/ zum Beispiel das Astronomical Picture of the Day, das der Astrophysiker Robert Nemiroff von der Michigan Technological University und seine Mitstreiter schon seit 1995 Tag für Tag veröffentlichen – in den letzten Jahren sind auch Videoclips dabei. Eine echte Fundgrube für Freunde der unendlichen Weiten.
Nicht alle Bilder blicken ins Weltall, manche zeigen auch Nordlichter oder spektakuläre Sonnen- und Mondaufgänge. Da die Website bereits seit fast zwei Jahrzehnten betrieben wird (und das sieht man ihrem Design auch an), kann man anhand der Bilder zwischen 1995 und heute auch gut die Weiterentwicklung der digitalen Fotografie sowie der globalen Internetbandbreite besichtigen: Die ersten Bilder sind vergleichsweise klein und pixelig, Bilder der letzten Jahre hingegen detailliert und großformatig. Ein Klick auf den Link „Discover the cosmos“ bringt Sie ins Bildarchiv, von dort aus können Sie auch im Volltext der Bildbeschreibungen suchen.
Danke Jochen Reinecke FAZ
Wer in Großstädten Radwege benutzt, der möchte zuweilen schier verzweifeln. Obwohl zumeist deutlich als solche gekennzeichnet, üben sie eine numinose Anziehungskraft auf Fußgänger und Sperrmüll aus. Eines steht fest: Ungestört radfahren kann man auf ihnen nur selten.
Für die Hansestadt Hamburg gibt es jetzt eine in mühevoller Kleinarbeit von der Netzgemeinde zusammengetragene Dokumentation all jener Ärgernisse: Unter der Adresse http://thingsonbikelanes.tumblr.com findet sich eine recht umfangreiche Bildergalerie. Wir sehen dort geparkte Autos und Motorräder, Mülltonnen, Gabelstapler, mobile Toiletten, aber auch Heizkörper, Regale und Kartons – und das alles mitten auf dem Radweg plaziert. Selbstverständlich darf auch eine interaktive Karte aller Fundstellen nicht fehlen. Wer selbst Fotobeiträge einsenden möchte, kann dies unter tun. Zu beachten sind allerdings die Persönlichkeitsrechte fotografierter Personen, Bilder sollten in solchen Fällen an den fraglichen Stellen (Gesichter und/oder KFZ-Kennzeichen) verpixelt sein.
Danke Jochen Reinecke FAZ