Küken; Quelle: PETA
Nun gibt es doch noch eine Antwort auf unsere Frage: „Können Massentierhaltung und Tierschutz Hand in Hand gehen?“ Und diese Antwort heißt – NEIN!
Laut Meldung [1] diverser Zeitungen steht Niedersachsens Landwirtschaftsministerin vor dem Rücktritt.
Latest News im Fall der Ministerin für Landwirtschaft
Hat Frau Grotelüschen ihren Mann vorab über Vorwürfe informiert [2]? Was ist mit den Faxen aus Ahlhorn [3]?
Um was es bisher ging:
Diese Frage der ganz besonderen Art stellt sich, sobald man sich näher mit Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Grotelüschen beschäftigt. Kann Frau Grotelüschen, die bis kurz vor ihrer Ernennung zur Ministerin für Landwirtschaft Geschäftsführerin einer Mastputenbrüterei war (und diesem Geschäft über ihren Mann auch heute noch verbunden ist), glaubwürdig die Verantwortung für den Tierschutz im Land Niedersachsen tragen?
Handelt es sich bei den Vorwürfen, die das Mainzer Politmagazin Report in seiner Sendung vom 09.08.2010 [4] erhebt um einen Fall von „Sippenhaftung“ oder sind es Aspekte von Moral und Ethik, die bei der Suche nach der Antwort auf unsere Frage wichtig sind? Ist eine anheimelnde Homestory in der Bild-Zeitung [5] ausreichender Beweis dafür, dass der von PETA [6] hergestellte und angeprangerte Zusammenhang zwischen Ministeramt, Massenbrüterei und Mastbetrieben in Niedersachsen und Mecklenburg einen nicht tolerierbaren Widerspruch darstellen?
Neuigkeiten über Ministerin Grotelüschen
Nach einem Bericht der Märkischen Oderzeitung [7] hat die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag eine Sondersitzung des Landwirtschaftsausschusses verhindert, in dem es um mögliche Verstrickungen der Landwirtschaftsministerin in Tierquälerei Vorfälle gehen sollte. Das Pikante an dieser Aktion ist die Tatsache, dass nicht die sachliche Richtigkeit der Vorwürfe angezweifelt wird sondern formale Gründe vorgebracht werden. Es bleibt zu hoffen, dass der öffentliche Protest weitergeht und die Vorwürfe der Tierschutzorganisation PETA „Beteiligung an der Vertuschung eines Putenmastskandals“ restlos aufgeklärt werden.
In einem Interview mit der Rheinpfalz am Sonntag [8] spricht der Präsident des Deutschen Bundestags, Norbert Lammert, über „beträchtliche Auswirkungen auf die Erarbeitung von Gesetzen“ und fordert mehr Transparenz und Kontrolle des Lobbyismus – wie steht es in der Causa Grotelüschen um diese Problematik?
Für Frau Grotelüschen ist das eingetreten, was Frau Merkel in einem Interview mit der BUNTEN beklagte [9]: „Das Internet macht den Politikern das Leben schwer“.
Wir meinen, das ist gut so!
Politiker werden in Deutschland gewählt, um die Interessen aller Deutschen wahrzunehmen. Aufgrund der Vielfalt der Menschen und der Vielzahl der unterschiedlichen Interessen ist dies nur „im Kompromiss“ möglich. Da ist es nur allzu verständlich, dass sich neben den politischen Parteien weitere Interessengruppen bilden und organisieren und dass diese versuchen, ihre Gruppeninteressen vorrangig berücksichtigt zu wissen. Die Glaubwürdigkeit eines Politikers, ja der Politik insgesamt, wird also in starkem Maße davon abhängen, wie weit es gelingt, Amt und Aufgaben unabhängig und ohne Bevorzugungen oder unberechtigte Vorteilsgewährungen auszuüben und zu erledigen. Und davon, ob es Widersprüche und/oder Brüche zwischen dem „Bürger-Politiker“ und dem „gewählten Volksvertreter-Politiker“ gibt und wie groß diese sind.
Alle Fragen an Frau Grotelüschen müssen und dürfen vor diesem Hintergrund gestellt und behandelt werden.
Weiträge zum Thema Lobbyismus:
Offener Brief [10]an den Präsidenten des Deutschen Bundestags