„In der Frankfurter Paulskirche tagte das erste frei gewählte Parlament Deutschlands. Sie gilt als eine Wiege der Demokratie und ein Symbol nationaler Einheit.“ So heißt es zum Beispiel auf der Internetseite Deutschland-Reise.de.
Was Wunder also, dass just in dieser Stadt, in der die Wiege der Demokratie steht, ein Instrument geschaffen wurde, dass es erlaubt, Politiker- und Parteiensprech genauso auf die Probe zu stellen, wie die großartigen Corporate Social Responsability-Erklärungen großer Konzerne.
Der BlaBlaMeter – das unabhängige und überparteiliche Kontrollinstrument im Super-Wahljahr 2013 – entlarvt sie alle!
Der BlaBlaMeter ist die Idee des Web-Entwicklers Bernd Wurm aus Frankfurt am Main. Als er sich genug über die Worthülsen von Politikern und die wohlklingenden Worte von Parteiprogrammen geärgert hatte, wollte er dem „Worthülsengeflecht“ etwas entgegensetzen.
Was man wissen muss:
Was ist ein guter BlaBla-Wert?
Hochwertige journalistische Texte liegen in der Regel zwischen 0.1 und 0.3.
Gibt es Texte mit einem Wert von 0.0?
Das ist sehr selten, kommt aber vor. Ein zu niedriger Indexwert ist aber eher verdächtig und kann ebenfalls auf stilistische Mängel hinweisen.
Was ist der höchste Indexwert?
Das BlaBla Meter wurde für Indexwerte zwischen 0 und 1 ausgelegt, in Ausnahmefällen kann die Skala aber auch nach oben durchbrochen werden. Die höchsten bisher gemessenen Werte lagen sogar über 2.0
Der Tagesspiegel schrieb über den BlaBlaMeter
Die Bibel, das FDP-Parteibuch und McKinsey-Studien haben eines gemeinsam: Sie waren die ersten Texte, die der Web-Entwickler Bernd Wurm aus Frankfurt am Main systematisch nach heißer Luft untersucht hat. Die meisten Worthülsen enthielten demnach die Studien von McKinsey, am besten schnitt die Bibel ab.
und weiter
Wurm erklärt, wie die Texte als gehaltvoll oder gehaltlos eingestuft werden. In einem ersten Schritt wird untersucht, ob ein Nominalstil vorherrscht. Wer auf Verben verzichtet und stattdessen von der „Optimierung von Prozessen“ und „Potenzialen“ schreibt, schneidet schlecht ab. In einem zweiten Schritt wird nach 60 „bösen Wörtern, die man immer nutzt, wenn man jemand anderen beeindrucken will“, gesucht, erläutert Wurm. Als Beispiel nennt der 43-Jährige das Wort „effizient“. Auch die Liebhaber von Bandwurmwörtern bekommen ein Problem, denn abschließend wird der Text auf überlange Wörter gescannt.
Die Frage „Wie arbeitet der BlaBlaMeter?“ beantwortete Bernd Wurm in der taz so:
Jeder Text wird dreistufig untersucht. Zuerst sucht der Algorithmus nach Bandwurmwörtern. Also sehr, sehr langen Wörtern, die gerade in der PR-Sprache gern benutzt werden. Die zweite Stufe ist eine Analyse auf Nominalstil. Vor allem in wissenschaftlichen Texten wird oft auf Verben verzichtet und stattdessen auf Substantivierungen zurückgegriffen. Dann sucht die Software nach ganz bestimmten Phrasen, die in der normalen Sprache nicht vorkommen. Zum Beispiel „optimieren“. Das sagt im realen Leben niemand, außer derjenige will beeindrucken.
Und selbst dem Handelsblatt war der BlaBlaMeter einen Beitrag wert:
Der BlaBlaFahnder
Eine Software untersucht Texte systematisch nach unnötigem Geschwafel. Entwickler ist ein Kommunikationswissenschaftler, der sich über Worthülsen geärgert hat.
Damit hat der BlaBlaMeter nach unserer Einschätzung eine ausreichende Anzahl qualifizierter Fürsprecher (Google liefert auf den Suchbegriff „BlaBlaMeter“ 52.000 Ergebnisse) und wird unser Medium für die Analyse all dessen, was uns im Laufe des Super-Wahljahres 2013 als Politiker-Sprech und Parteien-Gesäusel begegnen wird.
Sollten Sie interessante und besonders bullshit-kräftige Texte entdecken, prüfen Sie selbst über einen unserer Links, z.B. www.BlaBlaMeter.de oder besser noch, informieren Sie uns und wir prüfen und veröffentlichen für Sie!
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