1 Bildung, Bildung, Bildung – Neue Wege in der Bildungsforschung

Quelle: Redaktion diebuergerlobby

Quelle: Redaktion diebuergerlobby

Soziologie, Psychologie, Arbeitsforschung – die unterschiedlichsten Wissenschaften beschäftigen sich mit Fragen rund um die Bildung. Dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ ist es jetzt gelungen, eine neue Wissenschaft zum Mitspieler im großen Bildungsspiel zu machen: Das Marketing!

Mit einer als „Große Bildungsstudie 2011“ überschriebenen Abonnentenwerbung hat der Verlag erstmalig eine solche Studie als reine Mailingaktion durchgeführt. Bis heute – 18.05.2011 – gibt es keinerlei redaktionellen Hinweis auf diese Studie. Schade, denn so bleiben die Fragen dem kleinen Kreis von „Zeit“-Lesern vorbehalten, deren Exemplar einen der Studien-Flyer enthielt.

Das finden wir nicht gut!

Deshalb stellen wir die Fragen der Studie einzeln vor, in der Hoffnung, dass ein paar mehr Menschen das Angebot nutzen, an die Chefredaktion schreiben und den Teilnahmebogen anfordern. Heute Frage 10: „Werden Schüler/Studenten ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet?“

Festzustellen gilt es zunächst, dass der Spiegel sich mit der heutigen Fragestellung leider in eine Reihe mit den Bildungsforschern von Focus, Bild, Bertelsmann Stiftung und – vermutlich – einer ganzen Anzahl weiterer Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen stellt, die zwar von Bildung sprechen, aber wohl „Funktionsfähigkeit“ meinen.

Und trotz dieser allgemeinen Übereinstimmung scheint im deutschen Bildungswesen etwas schief gelaufen zu sein, denn trotz aller Bemühungen sind immer noch 18,5 % der Hauptschüler aufgrund mangelhafter Lesekompetenz nicht ausbildungsfähig.

Und auch der vor etwas mehr als 10 Jahren im Zuge der Bologna-Reform eingeführte Bachelor-Studiengang hält wohl nicht, was er verspricht. Zu verschult, zu theoretisch, zu wenig praxisbezogen, das sind die meist genannten Kritikpunkte. Wie sich das Urteil der Wirtschaft in den letzten Jahren insgesamt gewandelt hat, zeigt eine Studie des DIHT (Deutscher Industrie- und Handelskammertag) vom Januar 2011.

Die gezeigten Beispiele sind zufällig herausgegriffene Splitter aus einem vielstimmigen Mängelkanon zum Bildungswesen in Deutschland. Einem Kanon, der nicht erst seit gestern, sondern schon seit Jahren zu hören ist. Und der trotz zunehmender Lautstärke die verantwortlichen Politiker noch nicht zu den dringend nötigen und weitreichenden Konsequenzen bewegt hat.

Unsere Antwort auf die Frage von heute:
NEIN, Schüler und Studenten werden nicht ausreichend auf  das Berufsleben vorbereitet!

Der deutschen Bildungspolitik fehlt ein definiertes Bildungsideal. Es fehlt ein Humboldt 2011!

Deshalb unterstützen wir den Spiegel bei seiner Bildungsstudie 2011, Marketing hin oder her.
Die bundesdeutsche Bildungspolitik ist renovierungsbedürftig. Nicht erst seit heute.

Fordern Sie den Fragebogen zur Studie beim Spiegel-Verlag, Stichwort „BILDUNGSSTUDIE 2011“ an. Da der Spiegel auf seiner Homepage keinen Hinweis auf die Bildungsstudie gibt, schreiben Sie am besten an einen der Chefredakteure.

Dies sind: Bei SPIEGEL-online [email protected], beim Magazin [email protected]

Thema wird fortgesetzt mit Frage 11 der BILDUNGSSTUDIE 2011: „Glauben Sie, dass Studiengebühren helfen, die Qualität der universitären Lehre zu verbessern?“ Überlegen Sie sich schon mal eine Antwort!

Weitere Beiträge zum Thema:

So schlimm steht’s um Deutschlands Bildungspolitik -(1)Abonnentenwerbung als Bildungsstudie verkleidet

Bildungsrevolution in Deutschland -(2) Bildungsstudien als Abonnentenwerbung

Gleiche Chancen für Alle -(3) Bildungspolitik mit Abonnentenwerbung machen

Bildungspolitik gestalten -(4) Bildungsstudie 2011 unterstützen!

Für ein besseres Schulsystem -(5) Spiegel-Bildungsstudie 2011

Bildung 2011 -(6) Mit Abonnentenwerbung Bildungspolitik machen!

Bildung 2011 -(7) Wenn Abonnentenwerbung die Bildungsreform einläutet

Genial oder dreist? -(8) Abonnentenwerbung als Bildungsstudie verkaufen

DER SPIEGEL Bildungsstudie 2011 -(9) mehr als nur Abonnentenjagd?

Links zum Thema:

Schülerfirmen – Eine wichtige Vorbereitung auf das Berufsleben www.diekarriereleiter.de

Was bedeutet Bildung in Deutschland? bildungsexperten-netzerk

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    EinBildung

    AKADEMISIERUNG (BM 2011: 14. PLATZ) UND MINT (BM 2011: 15. PLATZ):
    22,7 Prozent eines Altersjahrgangs erwarben im Jahr 2009 ihre Studienberechtigung an allgemeinbildenden Schulen – an den beruflichen Schulen erreichten 15,1 Prozent das Abitur. Damit lag Bayern sowohl bei den allgemeinbildenden Schulen als auch bei den beruflichen Schulen unter dem Bundesdurchschnitt (29,9 bzw. 17,6 Prozent). Gemessen an der akademischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter gab es im Jahr 2009 lediglich in Brandenburg und Schleswig-Holstein weniger Absolventen von Hochschulen (Akademikerersatzquote: BY 3,7; Schnitt: 4,2). Ein unterdurchschnittlicher MINT-Anteil führt dazu, dass vor allem der Ingenieurbedarf der bayerischen Wirtschaft in zu geringem Maß durch die Ausbildungsleistung bayerischer Hochschulen gedeckt werden kann. Auf 100 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure kamen in Bayern lediglich 4,4 Ingenieurabsolventen – der geringste Wert in Deutschland (Bundesdurchschnitt: 6,8).
    FÖRDERINFRASTRUKTUR (BM 2011: LETZTER PLATZ):
    Bayern hatte 2009 mit 4,9 Prozent die drittniedrigste Quote von Ganztagsschülern im Grundschulbereich (Bundesdurchschnitt: 21,5 Prozent). Auch in den Kindertagesstätten standen relativ wenige Ganztagsangebote zur Verfügung, insbesondere für die unter 3-jährigen Kinder. Auch der Anteil des hochqualifizierten Personals am Gesamtpersonal in KITAs war geringer als im Bundesdurchschnitt.

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