
Quelle: photocase; Foto: fult
Das hat nicht einmal der Springer-Verlag geschafft, denn dessen auflagenstärkstes Blatt, das Fachblatt für alle Bildungsfragen, hat seine Bildungsstudie (im März 2011 abgeschlossen) mit drei starken Partnern gemacht: Roland Berger, Bertelsmann Stiftung und Hürriyet.
Aber auch, wenn der Spiegel hier einmal zu spät kommt, um Erster zu sein, zu spät, um etwas anzuschieben, kommt er deshalb noch lange nicht.
Seit der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 streiten sich die Parteien in Deutschland um das richtige Bildungskonzept. Das tun sie bisher ohne wirklichen Erfolg, denn immer noch gibt es in Deutschland 16 unterschiedliche Bildungsstrategien (wenn es denn überhaupt Strategien sind und nicht kurzatmige Konzepte für jeweils eine Legislaturperiode). Dazu die übergeordneten Gedanken der Bundesregierung – die wegen des Kooperationsverbotes in der Bildung eigentlich gar nicht ausgesprochen werden dürften.
Damit endlich etwas in Bewegung kommt, unterstützen wir die Abonnentenwerbung des Spiegels und stellen Ihnen heute Frage 6 der Spiegel BILDUNGSSTUDIE 2011 vor: „Sollte die Gesamtschule anstelle des dreigliedrigen Schulsystems in ganz Deutschland eingeführt werden?“
Eine Frage, die in den vergangenen Jahren stets zu hitzigsten Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern (als Hauptdiskutanten werden hier gerne auch SPD und CDU genannt) geführt hat, galt doch die Gesamtschule in konservativen Kreisen als Ausgeburt sozialistischer Gleichmacher.
Eine Frage aber auch, die sich aufgrund vieler erfolgreicher Beispiele leicht mit einem deutlichen „JA, die Gesamtschule sollte in ganz Deutschland eingeführt werden!“, beantworten lässt.
Wie es um die Qualitäten des Gesamtschulkonzeptes tatsächlich bestellt ist, das lässt sich vermutlich am besten an praktischen Beispielen nachprüfen. Eines der herausragendsten Beispiele für die positiven Möglichkeiten des Schultyps „Gesamtschule“ dürfte die Gesamtschule Bonn-Beuel sein. Seit 1978 wird die Schule als Gesamtschule geführt. Seitdem wird die Schule mit Preisen und Auszeichnungen förmlich überschüttet. Von der Gesundheitsförderung über die Multimediakenntnisse der Schüler, von der Verkehrserziehung bis zum Meisterwettbewerb für Schülerköche – die „gebonn“ wie es in der URL der Schule heißt, gehört zu den Gewinnern.
Wir wollen dazu beitragen, dass Bildungspolitik in Deutschland nicht länger als Parteienstreit veranstaltet wird, sondern als Ergebnis aus der Verbindung von best-practice-Modellen einzelner Schulen mit einer zukunftsorientierten, kindgerechten und praxisnahen Schulpolitik auf Bundesebene.
Deshalb unterstützen wir den Spiegel bei seiner Bildungsstudie 2011, Marketing hin oder her.
Die bundesdeutsche Bildungspolitik ist renovierungsbedürftig. Nicht erst seit heute.
Fordern Sie den Fragebogen zur Studie beim Spiegel-Verlag, Stichwort „BILDUNGSSTUDIE 2011“ an. Da der Spiegel auf seiner Homepage keinen Hinweis auf die Bildungsstudie gibt, schreiben Sie am besten an einen der Chefredakteure.
Dies sind: Bei SPIEGEL-online [email protected], beim Magazin [email protected]
Thema wird fortgesetzt mit Frage 7 der BILDUNGSSTUDIE 2011: „Glauben Sie, dass Privatschulen die bessere Alternative zu staatlichen Schulen sind?“ Überlegen Sie sich schon mal eine Antwort!
Weitere Beiträge zum Thema:
So schlimm steht’s um Deutschlands Bildungspolitik -(1) Abonnentenwerbung als Bildungsstudie verkleidet
Bildungsrevolution in Deutschland -(2) Bildungsstudien als Abonnentenwerbung
Gleiche Chancen für Alle -(3) Bildungspolitik mit Abonnentenwerbung machen
Bildungspolitik gestalten -(4) Bildungsstudie 2011 unterstützen!
Für ein besseres Schulsystem -(5) Spiegel-Bildungsstudie 2011
Links zum Thema:
Kooperationsverbot aufheben Deutscher Bundestag
Kooperationsverbot in der Schulpolitik „Ein riesengroßer Fehler“ Landeselternbeirat Berlin
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