0 Gleiche Chancen für Alle!
Bildungspolitik mit Abonnentenwerbung machen!

Quelle: photocase; Foto: suze

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Auch einen Monat nach der Veröffentlichung seiner Bildungsstudie 2011 in Form eines Flyers und als Beilage in einer Teilauflage der Wochenzeitung Die Zeit erwähnt Der Spiegel sein Großprojekt weder auf Spiegel-online, noch auf der Homepage des Magazins. Warum wohl?

Wir haben uns vorgenommen, weiterhin auf die große Bildungsstudie 2011 des Spiegels aufmerksam zu machen und unsere Verwunderung über den diskreten Umgang mit dieser einmaligen Kombination aus Abonnentenwerbung und seriöser Umfrage auszudrücken. Und, wir werden jeden Tag eine der 12 Fragen aus der Studie behandeln.

Heute Frage 3 der Bildungsstudie 2011:

„Glauben Sie, dass Ganztagsschulen helfen, sozial benachteiligten Kindern Chancengleichheit im späteren Berufsleben zu ermöglichen?“

Chancengleichheit ist ein Begriff aus der politischen Auseinandersetzung. Er bezieht sich auf die in Artikel 3 des Grundgesetzes  verbriefte Gleichheit aller Menschen. Dabei gibt es zwei anerkannte Sichtweisen von Chancengleichheit. Von denen sieht die eine, die liberale, im Wesentlichen die Notwendigkeit zur Anpassung von Startchancen, z.B. gleiche Möglichkeiten der Schulbildung für alle Kinder – was die andere, die sozialdemokratische, als „Wettbewerbsgleichheit unter Ungleichen“ ansieht und die deshalb „zusätzliche Gleichheiten“ fordert. Etwa bei den Lebensbedingungen, bei der Beteiligung an Entscheidungen und bei der Teilhabe an den Ressourcen von Natur und Gesellschaft. (Der Verfasser dankt dem Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser an der Uni Hamburg für die Hilfe bei der Formulierung dieser Gedanken)

So unterschiedlich die beiden Interpretationen auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: Sie geben einen deutlichen Hinweis auf die einzig mögliche Antwort zur aktuellen Fragestellung „mehr Chancengleichheit durch Ganztagsschulen?“. Beide verlangen nach einem deutlichen JA!

Auch wenn sich Deutschland, bezogen auf die Studie aus dem Jahr 2007, in der Gesamtbeurteilung von Rang  11 auf Rang 8 verbessert hat (bei Bildung sogar auf Platz 6), gibt es keinen Grund zu überschwänglicher Freude. Mit einem Anteil von 25 % (!) liegt die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die ihre berufliche Zukunft düster sehen, höher als in jeder anderen Nation. Hier belegt Deutschland den letzten Platz unter 21 Nationen.

Auch die UNICEF-Studie weist also eindeutig auf die zwingend notwendige Einführen der Ganztagsschule in ganz Deutschland hin.
Wenn mit der Einführung dieser Schulform dann auch noch die Einführung einer klar definierten Schulkleidung beschlossen wird, dann wird es nicht nur mehr Chancengleichheit geben,sondern auch noch weniger Mobbing und „Abziehen“ von Jugendlichen.

Also noch ein eindeutiges JA zur Ganztagsschule!

Wir wollen den Spiegel bei seiner Bildungsstudie 2011 unterstützen, Marketing hin oder her, die bundesdeutsche Bildungspolitik ist renovierungsbedürftig. Nicht erst seit heute.

Fordern Sie deshalb den Fragebogen zur Studie beim SPPIEGEL-Verlag, Stichwort „BILDUNGSSTUDIE 2011“ an. Da der Spiegel auf seiner Homepage keinen Hinweis auf die Bildungsstudie gibt, schreiben Sie am besten an einen der Chefredakteure.

Dies sind: Bei SPIEGELonline [email protected], beim Magazin [email protected]

Thema wird fortgesetzt mit Frage 4 der BILDUNGSSTUDIE 2011: „Wer soll über die weiterführende Schulform von Grundschülern entscheiden?“ Überlegen Sie sich schon mal eine Antwort!

Weitere Beiträge zum Thema:

So schlimm steht’s um Deutschlands Bildungspolitik – Abonnentenwerbung als Bildungsstudie verkleidet

Bildungsrevolution in Deutschland – Bildungsstudien als Abonnentenwerbung

Gleiche Chancen für Alle –

Links zum Thema:

Deutschland will’s wissen
Bild macht Bildungspolitik! Eine Koproduktion mit Roland Berger, Bertelsmannstiftung und Hürriyet

Bedeutung und Grundlagen der sprachlichen Entwicklung >  kindergesundheit-info.de

Computerspielsucht >  schau hin! Was Deine Kinder machen

Erziehung und Medienkompetenz Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

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