0 Lasst Euch nicht täuschen!

Die Nachricht eines eigentlich immer gut informierten Freundes hat mich zu diesem Beitrag animiert. Die Überschrift der Nachricht lautete „Solche Politiker fehlen Europa“ sie bezog angeblich auf eine Rede der australischen Ministerin Julia Gillard.

Der Text gab vor, dass die Ministerin „klare Kante“ gegenüber Migranten gezeigt hatte und unmissverständlich die Forderungen und Erwartungen an die Menschen beschrieben hat, die an Australien an Migranten und besonders Muslime stellt.

Auffällig war die stellenweise Hervorhebung von Textpassagen durch die Verwendung von Großbuchstaben – eine Besonderheit, die bei vielen Hoax festgestellt werden kann. Auch Hassposts sollen durch Grossschreibung häufig besonders nachdrücklich wirken. Ein weiterer Punkt der mich nachdenklich stimmte, war die Aufforderung „Wenn Du einverstanden bist, dann SENDE DIES BITTE WEITER“ – auch das ist häufig (ich persönlich meine sogar fast immer) ein Hinweis auf HOAX. Eine seriöse, sauber recherchierte Nachricht spricht für sich selbst und braucht keine solche Nötigung.

In Fällen wie diesem heißt meine erste Adresse im Netz mimikama.at Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch
Und tatsächlich fand ich bei mimikama auch dieses Mal wieder die Informationen, die es brauchte, um die Nachricht als HOAX zu überführen.

Zwar gab es tatsächlich eine australische Ministerin, sogar Premierministerin, Julia Gillard. Allerdings war das bereits in den Jahren 2010 bis 2013, also keineswegs aktuell.

In dem Beitrag „Bitte träumen Sie weiter. Die Rede der australischen Ministerin Julia Gillard“ wird der Text der angeblichen Rede analysiert und es wird belegt, dass wichtige Teile dieser Rede nie von der Ministerin gesagt wurden sondern aus anderen Reden in den Text „eingepasst“ wurden. mimikama verweist auf Redner und belegt die Quellen.

Man kann zu dem Gesagten stehen wie man will, gut wäre es jedoch, wenn solche Fakes nicht einfach übernommen und geteilt würden.
Im Zusammenhang mit diesem HOAX quillt facebook mal wieder über vom unreflektierten, ungeprüften Verfielfältigen.

Eine wichtige Anmerkung macht mimikama.at ganz zum Schluss der Testprüfung. Diese lautet:

Noch einmal: es geht hier nicht um den Inhalt an sich. Den kann und darf jeder für sich selbst einstufen. Es geht einzig darum, dass diese Sätze NICHT von der australischen Ministerin stammen. Insofern ist es durchaus möglich, die Teile aus dem Text zu entfernen, welche speziell auf Australien und Gillard hinweisen und zu schreiben: ich sehe das so. Dann hätte man zumindest den Fake entfernt.

Also nicht einfach klicken und streuen sondern immer erst einmal so gut wie möglich prüfen ob das stimmt was man da verteilen möchte.

Weiter Internetadressen zur HOAX Prüfung sind

HOAX Info-Service TU Berlin

Neues aus der Gerüchteküche hoaxmap.org

Faktenfinder der Tagesschau

 

 

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