Was haben die Amtseinführungen von Barack Obama und Donald J. Trump gemeinsam?
Beide lösen weltweite Demonstrationen aus! Aber mit welch unterschiedlichen Vorzeichen.
Während es bei der Amtseinführung von Barack Obama eine amerikaweite (und zu großen Teilen auch parteiunabhängige) Welle der Begeisterung gab und ein Gefühl von Hoffnung und Zuversicht die Menschen erfüllte, sind die (weltweiten!) Demonstrationen anläßlich der Amtseinführung von Donald Trump geprägt von dem Zorn und den Ängsten all derer, die Trump mit seinen populistischen Reden nicht überzeugen konnte. Eine der imposantesten Demonstrationen dürfte der „Women’s March on Washington“ sein. Seine Organisatorinnen liefern auch eine sehr treffende Motivbeschreibung:
„Die Rhetorik des zurückliegenden Wahlkampfs hat viele von uns beleidigt, dämonisiert und bedroht, Immigranten aller Stadien, Muslime und andere Glaubensrichtungen, Menschen die sich den LGBTQIA zugehörig fühlen, Eingeborene, Schwarze und Braune Menschen, Behinderte, Menschen die sexuelle Übergriffe erfahren haben, und wir fühlen uns verletzt uns ängstlich. Wir werden mit der Frage konfrontiert, wie wir angesichts nationaler und internationaler Sorge voran kommen sollen.
Im Geiste der Demokratie und im Andenken and die Verfechter der Menschenrechte, der Würde und der Gerechtigkeit, die vor uns gekommen sind, verbinden wir uns in Vielfalt, um unsere Präsenz in so großer Zahlen zu zeigen, dass sie nicht zu ignorieren ist. Der Women’s March on Washington wird sowohl unserer neuen Regierung an ihrem ersten Arbeitstag wie auch der ganzen Welt die deutliche Botschaft senden, dass die Rechte der Frauen Menschenrechte sind. Wir stehen in dem Bewußtsein zusammen, dass die Verteidigung der Schwächsten auch die Verteidigung von uns allen ist.“
Der Marsch der Frauen ist längst nicht mehr auf Washington beschränkt. Allein in den Vereinigten Staaten sind mehr als 600 „Schwestermärsche“ geplant, in Boston, New York, Chicago and Los Angeles. Weltweit nehmen Männer und Frauen an Solidaritätkundgebungen teil, u.a. in Sydney, Berlin, London, Paris und Kapstadt (mehr dazu),
Die deutsche Wochenzeitung Die Zeit berichtet und der Überschrift „World Wide Women“ über Demonstrationen von Berlin bis Neu-Delhi gegen Trumps Politik und seine sexistischen Äußerungen.
Eine bemerkenswerte Stimme zu den weltweiten Demonstrationen kommt aus Australien. Die Organisatorin des dortigen Marsches, Mindy Freiband, merkt an:
„Wir marschieren nicht als „anti-Trump-Bewegung“ per se, wir marschieren um mit den Stimmen der Frauen weltweit gegen Hassreden, Hassrhetorik, Frauenfeindlichkeit, Bigotterie und Fremdenfeindlichkeit zu protestieren.
Wer mehr über die Märsche der Frauen erfahren möchte findet unter #WhyIMarch bei twitter jede Menge Stimmen aus aller Welt.
Noch nie gab es einen so massiven, weltweiten Protest gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten. Es steht uns nicht an das amerikanische Wahlsystem in Frage zu stellen, auch wenn es bemerkenswert scheint, dass nicht die Person mit den meisten Wählerstimmen das Präsidentenamt übernimmt, sondern der zweite Sieger. Um so interessanter wird es sein, zu erleben, wie der neue amerikanische Präsident, der als impulsiv und aufbrausend beschrieben wird, auf die internationalen und inneramerikanischen Protestwellen reagieren wird.
Und wie die amerikanische Presse berichten wird – nach den von ihr selbst gesetzten ethischen Massstäben.
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