„Wohnen wird zum Luxusgut. In wirtschaftlich attraktiven Städten, wie etwa Frankfurt am Main, München und Hamburg ist Wohnraum knapp und teuer. In den Metropolen steigen die Mieten seit Jahren in teils schwindelerregende Höhen.
Wer dort heute eine Wohnung findet, zahlt oft bis zu 30 Prozent mehr Miete als sein Vorgänger. Bereits Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen haben Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Umwandlung ganzer Stadtteile in „Luxusquartiere“ und die Verdrängung der bisherigen Einwohner ist anscheinend nicht aufzuhalten. Oder doch?“
Mit diesem Aufmacher wirbt die ARD für eine Reportage/Dokumentation zu einem Thema, das mehr und mehr deutscher Familien, Paare und Singles betrifft. Und sendet diesen Beitrag am heutigen Montag um 22:45 Uhr! Dabei werden in dem Beitrag alle „heißen“ und „unbequemen“ Fragen angesprochen.
Es fehlen Wohnungen im unteren Preissegement!
Die Mietpreisbremse – Augenpulver oder Ansatz zu einer ernsthaften Problemlösung?
Luxusquqrtiere verdrängen „Alteinwohner“ – ist dieser Trend zu stoppen?
Hat immobilienkaufmann Tobias Just recht, wenn er sagt „Der Markt allein wird das Problem nicht lösen“?
Fragen und – vor allem Antworten – die viele interessieren dürften aber nur wenige erreichen werden.
Dabei wäre es wichtig mehr öffentlichen Druck aufzubauen.
„Das neue Mietrecht ist ein Sieg für die Vermieterlobby“ überschrieb zum Beispiel Report Mainz einen Beitrag vom April 2013.
„Die Unabhängigkeit von Gerichten und Politik gilt gemeinhin als wichtige Voraussetzung für die Herausbildung und den Fortbestand eines demokratischen Gemeinwesens. Interessengeleitete Gerichtsurteile und die allzu offene Einflussnahme von Lobby-Gruppen werden in den Berichterstattungen über Russland, die Ukraine oder irgendwelche Regime im Nahen Osten völlig zu Recht kritisiert – doch es gibt keinen Grund für eine demokratische Hochnäsigkeit. Auch in der Bundesrepublik Deutschland versteht es beispielsweise die Lobby die Eigentümer/innen immer wieder, ihre Wünsche und Forderungen am meinungsbildenenden Prozess vorbei in Gesetzen und Gerichten durchzusetzen.“
Das schreibt Andrej Holm in seinem Gentrification Blog und zitiert damit den stellvertretenden Generalsekretär des Eigentümer-Verbandes für Haus & Grund.
Es gäbe also hinreichend Anlass eine Sendung wie den Mietreport zu einer früheren Stunde zu senden – weil das aber nicht so ist unsere Frage:
„Ist auch dieser späte Sendetermin das Ergebnis guter Lobbyarbeit?“
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