Wir wissen, dass die, die es angeht diesen Beitrag nicht lesen werden. Sie werden nicht einmal wissen, dass es diesen Beitrag gibt. Wenn er trotzdem geschrieben wird, dann deshalb, weil der Verfasser zu der Generation gehört, deren Eltern in der Zeit erwachsen wurden und waren und denen wir oft genug vorgeworfen haben „nichts getan zu haben“. Nichts getan zu haben gegen den alltäglichen Rassenhass, gegen ein unmenschliches Terrorregime. Deshalb stehen wir im Wort, gerade wenn in diesen Tagen gedenken der Attentäter des 20. Juli 1944 [1] gedacht wird.
Wenn also in diesen Tagen in deutschen Städten wieder antisemitische Hassparolen zu hören sind, dann ist das beschämend und unerträglich. Wenn eine in Frankfurt lebende, junge jüdische Frau davon spricht, dass sie Angst hat auf die Straße zu gehen, dann ist es höchste Zeit zum handeln.
Das gilt für uns alle, Bürger und Politiker. Es gilt dem Bündnis der Hass-Idioten aus Neo-Nazis, arabischen Extremisten und durchgeknallten „Linken“ (Zitat Stephan Hebel [2], Frankfurter Rundschau) eine „klare Kante“ zu zeigen. Und es gilt Menschenrechte einzufordern – für Israelis und für Palästinenser.
Das ist unser aller Aufgabe:
Menschenrechte für Palästinenser und Israelis einzufordern. Dazu gehört -besonders für unsere Politiker – auch die Kritik an Freunden.
Für Politiker gilt, wie der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau zitiert:
„Es ist doch Freundespflicht zu kritisieren, wenn man den Eindruck hat, es ist nicht ganz richtig, was eine befreundete Regierung tut“
Und er fordert die Bundesregierung auf „nicht aus Angst vor einer energischen Demarche des israelischen Botschafters oder einem wütenden Anruf des Premiers Netanjahu anders auf einen schaurigen Krieg zu reagieren, als sie das in anderen Regionen tun würde, wo der Regierung Verurteilungen aus humanitären Gründen leicht von den Lippen gehen.“
Und für uns, die Bürger, muss es heißen: Wir stellen uns den antisemitischen Dummschwätzern und Schreihälsen jeder Couleur entgegen und verteidigen Völkerrecht und Menschenrechte – Rechte die Pälestinensern und Israelis zustehen. Wenn der Staat Israel seine Rechte mittels ständiger Verletzung des Vökerrechts verteidigt, dann ist die Kritik daran keineswegs antisemitisch. Und wenn palästinensische Hassprediger die Vernichtung Israels proklamieren, dann verwirken sie ihr Recht auf Widerstand.
Uns allen sei die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte [3] vom 10. Dezember 1948 in Erinnerung gerufen.