19 Milliarden Dollar (umgerechnet knapp 14 Milliarden Euro) hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg für den Kauf von WhatsApp locker gemacht. 19 Milliarden Dollar für einen Betrieb mit knapp 50 Mitarbeitern und geschätzten 450 Millionen Nutzern weltweit (ca. 30 Millionen in Deutschland). Die Aktion war Zuckerbergs Reaktion auf einen stetigen Rückgang der Nutzerzahlen und, als Folge davon, sinkender Aktienkurse.
Mit der Übernahme endete auch das kundenfreundliche Experiment eines Kommunikationsdienstes, der weder auf Nutzerdaten noch auf Werbeeinnahmen aus war und sich nur aus dem Kaufpreis der App und der jährlichen Abo-Gebühr von einem Dollar finanzierte. Die Macher von WhatsApp haben immer beteuert, dass, angesichts der Entwicklung der Nutzerzahlen und der erreichten Größe des Betriebs, auch so genügend Geld zusammen käme.
Damit ist dürfte jetzt Schluss sein und die Nutzer der beiden Dienste sollten sich einmal deutlich vor Augen führen, welche zusätzliche Datenmenge dem heute schon fast „allwissenden“ Facebook zuwächst.
Wir zeigen Ihnen welche Alternativen sich anbieten und was Sie beachten sollten, wenn Sie Facebook und WhatsApp den Rücken kehren wollen.
Zuckerberg handelt mit dem WhatsApp-Kauf nach einer alten Kapitalismusdevise, die da heißt:
If you can’t beat him, eat him!
Uns Usern bleibt da nur eine neue Maxime einzuführen. Und die heißt
If you don’t like him anymore – leave him.
Das ist allerdings nicht immer ganz so einfach. Eine ganz gute Hilfe für alle, die einen Account löschen wollen gibt die Internetseite www.justdelete.me – sie befreit einen zwar nicht davon selbst aktiv zu werden, ist aber gute Orientierung v o r der Eröffnung eines Accounts und guter Rategeber, wenn es um das Löschen eines Accounts geht.
Der Facebook-Ausstieg:
Temporär:
Der temporäre Ausstieg legt das Konto still (löscht es NICHT). Alle Kontoinhalte (Fotos und Nutzerinformationen) werden für andere Mitglieder unsichtbar. Auch Facebook-Freunde und Suchmaschinen können das Konto nicht mehr finden. Die Funktion zum Deaktivieren finden Sie in der Statusleiste am rechten oberen Bildschirmrand. Dort klicken Sie auf das Symbol, das wie ein Rädchen aussieht und im dann aufklappenden Menu auf „Einstellungen“.
Auf der dann öffnenden Seite finden Sie in der Spalte links „Sicherheit“.
Ein Klick auf „Sicherheit“ öffnet eine weitere Seite. Hier steht im mittleren Feld „Deaktiviere Dein Konto“.
Der Klick auf dieses Feld öffnet die „Facebook-Angstmach und Sentimental-Seite“. Es werden ausgewählte Facebook-Freunde gezeigt, die Sie angeblich sehr vermissen werden. Anschließend werden Sie nach den Gründen für Ihren Austritt gefragt (die Erläuterung ist kein Muss).
Empfehlenswert ist die Zustimmung beim Punkt „E-Mails abbestellen“ ansonsten wird die Facebook-Truppe Sie in regelmäßigen Abständen zu einer Rückkehr überreden wollen.
Dauerhaft:
Die dauerhafte Löschung eines Facebook-Kontos dem Nutzer nach besten Kräften erschwert. Während die vorübergehende Stilllegung noch im Nutzermenu zu finden war, wird der Zugang zum endgültigen Abschied deutlich besser versteckt.
Wieder ist der Ausgangspunkt das Rädchensymbol rechts oben in der Statusleiste. Nach dem Klick darauf, gilt es im aufgehenden Menu auf „Hilfe“ zu klicken und in der Suchzeile „Konto löschen“ einzugeben.
Im darauf öffnenden Menu ist der Punkt „Wie kann ich mein Konto dauerhaft löschen?“ auszuwählen. Der Klick darauf führt allerdings nicht zum geüwnschten Menu sondern verweist zunächst erneut auf die Möglichkeit der vorübergehenden Stillegung. Erst ganz am Ende findet sich der verklausulierte Link zum Netzwerk-Ausgang.
Es gilt „teile es uns mit“ anzuklicken. Damit ist aber bei weitem nicht die gewünschte Löschung des Accounts erreicht, denn nach dem Klick öffnet sich eine neue Seite mit dem Button „Mein Konto löschen“.
Wird hierauf geklickt, folgt eine neuerliche Frage nach der Ernsthaftigkeit der Löschungsabsicht und diese muss erneut bestätigt werden. Ist dies erfolgt, beginnt eine 14-tägige Karenzzeit. Während dieser sollte man sich tunlichst nicht mehr bei Facebook einloggen. Ein Log-In würde die Löschung widerrufen.
Bis zur endgültigen Löschung der Daten dauert es nach Ablauf der Karenzzeit noch einmal 90 Tage. Und auch dann sind nicht alle Daten hundertprozentig gelöscht. Ein Untersuchungsbericht der irischen Datenschutzbehörde zeigt, dass ein paar Reste der eigenen Identität wohl auf immer und ewig bei Zuckerberg und den Seinen bleiben.
Der WhatsApp-Ausstieg:
Achtung: Um bei WhatsApp auszusteigen reicht es nicht die Anwendung einfach zu löschen!
Erst wenn die Verknüpfung zur dazugehörigen Telefonnummer manuell gelöscht wird, wird auch der Account gelöscht. Ohne diese Löschung laufen für alle gebührenzahlenden Nutzer die Kosten weiter wie bisher! Evtl. bestehende Guthaben werden nicht ausbezahlt!
Die eigentliche Löschung ist einfach. Starten Sie die Anwendung und gehen Sie beim iPhone auf „Einstellungen“ > „Account“ > „Meinen Account löschen“ Im öffnenden Fenster geben Sie Ihre Telefonnummer ein und klicken „Mein Account löschen“! Fertig!
Bei Android-Geräten wählen Sie mit der Menütaste die Einstellungsoptionen. Gehen Sie weiter zu „Account Info“ und schließlich zum Button „Meinen Account löschen“. Geben Sie auch hier Ihre vollständige Telefonnummer mit internationaler Vorwahl ein und bestätigen Sie Ihre Eingaben mit „Meinen Account löschen“. Bei BlackBerry und Windows Phone finden Sie den Löschvorgang unter Einstellungen und Account-Informationen. Nur bei Geräten von Nokia befindet sich die Löschfunktion unter dem Menüpunkt „Optionen“.
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