Burkina Faso heißt so viel wie – die Heimat der Unbestechlichen – in der weit verbreiteten, lokalen Sprache Mooré. Burkina Faso ist ein Binnenland Westafrikas und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Als Sahelland mit raren natürlichen Ressourcen und klimatisch sehr nachteiligen Bedingungen ist es zu großen Teilen abhängig von internationaler Hilfe. Die Landwirtschaft macht 32% des Bruttoinlandproduktes aus und beschäftigt über 80% der aktiven Bevölkerung. Der burkinische Baumwollsektor, der zwar mit 700.000 Tonnen Produktion in 2006 zum Marktführer in Afrika gehörte, ist stark subventioniert und ebenfalls auf internationale Hilfe angewiesen, um mit Weltmarktpreisen mithalten zu können.
Burkina Faso hat rund 13 Mio. Einwohner auf einer Fläche der Größe Westdeutschlands und ist damit das am dichtesten besiedelte Sahelland. Die Hälfte der Bevölkerung ist 15 Jahre alt oder jünger. 45 Prozent der Bewohner leben mit 70 Euro Jahreseinkommen unterhalb der Armutsgrenze, das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP liegt bei 400 Euro. Ein überdurchschnittliches demografisches Wachstum, verbunden mit der schwachen Industrialisierung und Wirtschaftslage, lassen wenig Hoffnung, dass sich die Armutsentwicklung des Landes mittelfristig verbessern wird.
Als positiv anzumerken ist die politische Stabilität des Landes – ethnische Konflikte sind nicht existent. Der größte Unruhefaktor, dem sich die semi-präsidentielle Regierung unter Blaise Compaoré derzeit stellen muss, sind studentische Aufstände mit der Forderung nach einem fairen Rechtssystem und mehr Meinungsfreiheit.
Die Regierung hat seit den Neunziger Jahren für stabile Verhältnisse zugunsten ausländischer Investitionen gesorgt. Inwiefern sich der neu aufflammende Konflikt in der Elfenbeinküste darauf auswirken wird, lässt sich schwer einschätzen. Sicher ist, dass die Energieversorgung Burkina Fasos zu großen Teilen auf die Nachbarländer, allen voran die Elfenbeinküste, angewiesen ist und die großen Flüchtlingsströme aus der Elfenbeinküste das Land wirtschaftlich belasten werden.
Burkina Faso ist im 2 bis 3 jährigen Rhythmus Austragungslands des größten panafrikanischen Filmfestivals „FESPACO“ sowie der größten Kunstmesse Afrikas, der SIAO, und erhält auf diesen Gebieten hohe internationale Anerkennung.
Mit Ines Schüttpelz und Eliot Martin haben sich zwei Menschen gefunden, die aus ihrer intimen Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort, einer gemeinsamen Liebe zu Kunst und Design und dem Wunsch Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, die Idee Moogoo geboren. Dazu erklären die Beiden auf der Moogoo-Internetseite:
Die Idee zur Gründung Moogoos hat sich bei unseren Reisen durch Burkina Faso und Afrika entwickelt, wo wir vielfältige Künstler mit außergewöhnlichem Talent und Kreativität kennenlernen durften. Aufgrund finanzieller Engpässe, mangelnder Kontakte und Informationslücken ist es für diese Künstler oft schwierig, ihre Produkte über die Landesgrenze hinaus zu vermarkten. Unsere berufliche Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und unsere persönliche Philosophie von fairem Handel und Nachhaltigkeit haben uns schließlich dazu bewegt, Moogoo zu gründen, um dem Potential junger und moderner afrikanischer Kunst & Design auch über die Grenzen Afrikas hinaus Anerkennung zu verschaffen.
Wir möchten dabei unterstützen, lokale Expertise und Ressourcen in Wert zu setzen. Auch wenn Burkina Faso zu den ärmsten Ländern der Welt zählt, ist es reich an freien und motivierten Arbeitskräften und die Region verfügt über natürliche Ressourcen sowie Recyclingprodukte, die wiederverwertet werden können. Es ist uns wichtig, dass die (Wieder)verarbeitung jener Ressourcen auf lokaler Ebene und durch nationale Arbeitskräfte erfolgt. Wir haben uns deshalb mit Künstlern zusammengeschlossen, die von den Entwicklungspotentialen Burkina Faso ebenso überzeugt sind und diese weiterentwickeln wollen – jeder auf seine eigene Art und Weise, jedoch mit einem gemeinsamen Ziel: Schaffung und Vermarktung von moderner, afrikanischer Kunst und Design unter den Aspekten der nachhaltigen lokalen Wirtschaftsentwicklung und Ökologie.
Moogoo möchte Verantwortung übernehmen und nicht nur aus kommerziellen, sondern auch aus ideologischen Gründen handeln. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Partnerschaft zwischen afrikanischen Künstlern und europäischen Kunstliebhabern zu schaffen, die auf dem Prinzip der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung beruht.
Moogoo ist für uns unternehmerische Tätigkeit, soziales Engagement und Leidenschaft in Einem.
Die Redaktion der Bürgerlobby möchte mit diesem Artikel einen Beitrag zur Verbreitung einer großartigen Idee beitragen.
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