2 Fragen Sie nach “fairen” und “grünen” Handys

Indem Sie Ihren Mobilfunkanbieter nach fairen und grünen Handys fragen, leisten Sie bei jeder Handy-Anschaffung einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zur fairen Entlohnung der Menschen in Produktionsländern wie China, Indien oder Taiwan.

In Deutschland gibt es nach Auskunft des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) zurzeit etwa 105 Millionen Handys. Für das Jahr 2010 wird eine Neukaufanzahl von ca. 28 Millionen erwartet.

Gleichzeitig liegen noch ca. 60 Millionen (die Schätzungen schwanken zwischen 40 und 120 Millionen) Althandys ungenutzt in deutschen Wohnungen herum. Trotzdem ist das Verbraucherbewusstsein im Umgang mit alten Handys zunehmend besser geworden und Altgeräte werden sorgfältig einem Recyclingkreislauf zurückgeführt.

Ganz anders sieht es mit dem Verbraucherbewusstsein im Umgang mit Neugeräten aus. Anstatt bei Vertragsverlängerungen auf ein neues Handy zu verzichten und so zur Vermeidung von Elektronikschrott beizutragen, handelt die Mehrzahl der Mobiltelefonierer immer noch nach dem Motto: „bei Vertragsablauf neues Handy“. Ein Handeln, dass den Providern sehr gelegen kommt, binden sie doch mit jedem der hoch subventionierten Geräte einen Kunden für die sogenannte „Airtime“ (die wichtigste Einnahmequelle) an sich und können außerdem die Preise der Geräte immer weiter drücken. Und genau hier, im bewussteren Umgang mit der Frage: „Gerätetausch ja oder nein“, liegt die große Chance für jeden Einzelnen von uns, durch eigenes Handeln umweltbewussteres und sozial verträglicheres Verhalten bei den großen Geräteherstellern zu erzwingen.

Faire Handys

Nicht erst seit den erschreckenden Meldungen über die Missstände bei der Produktion des „I-Phones“ sind die schlechten bis unmenschlichen Arbeitsbedingungen in verschiedenen asiatischen Produktionsstätten bekannt. Derzeit kommt etwa jedes zweite verkaufte Handy aus China, der große Rest aus Taiwan, Indien und anderen  Schwellenländern. Aus Ländern, in denen die Arbeitsbedingungen weit weg von hiesigen Standards sind. Was für die Herstellerländer der Geräte gilt, das gilt gleichermaßen für die Länder, in denen die benötigten Rohstoffe für die Produktion gefördert werden. Auch hier sind die Arbeitsbedingungen häufig schlecht und menschenunwürdig.

Trotz der ständigen Zusicherung von Geräteherstellern und Mobilfunkanbietern (deren größte Kunden), auf die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen  und menschenwürdigen Arbeitsstandards zu achten, muss, wie der Fall Apple zeigt, ein andauernder Druck und ständige Aufmerksamkeit durch die Verbraucher erhalten werden, damit diese Zusicherungen dauerhaft eingehalten werden.

Mit gezielten Fragen, z.B. nach den Arbeitsschutzaktivitäten Ihres Mobilfunkanbieters,  können Sie dazu beitragen, dass die immer günstigeren Preise für Geräte einer vernetzten Welt nicht auf Kosten der ArbeiterInnen in den Entwicklungsländern gehen. Durch ständige Aufmerksamkeit können wir daran mitwirken, dass die Zulieferer großer Konzerne nicht länger gegen nationale Gesetze oder internationale Konventionen verstoßen.

Eine vergleichende Studie zur Unternehmensverantwortung von deutschen und europäischen Mobilfunkanbietern finden Sie hier.

Grüne Handys

Umweltfreundliche Handys gibt es bisher noch wenige. Die deutschen Anbieter begründen dies mit fehlender Nachfrage. Dabei sind die Möglichkeiten zu umweltgerechterer Konstruktion und Nutzung vielfältig. Angefangen von Gehäusebauteilen aus Recyclematerialien über energiesparende Displays, reduzierten Papierverbrauch durch eingesparte Betriebsanleitungen (die Anleitung wird auf dem Handy gespeichert), wasserbasierte Lackierungen und energiesparende Netzteile bis hin zu einer weiter verbesserten Entsorgung spannt sich der ökologische Bogen.

Während in Schweden und den Niederlanden bereits grüne Handys angeboten werden, spricht z.B. die Deutsche Telekom davon, dass sie auf dem deutschen Markt „noch keine grünen Handys sieht“

Unterstützen Sie die Aktionen der Initiative makeITfair und fordern Sie Ihren Mobilfunkanbieter auf, den Druck auf die Hersteller zu verstärken und schnell ein größeres Angebot an fairen und grünen Handys zu schaffen.

Schreiben Sie Ihrem Provider über makeITfair eine E-Mail und fordern Sie ein Angebot für ein grünes, faires Handy an!

Zeigen Sie, dass die Empörung über die miserablen Arbeitsbedingungen beim i-Phone-Hersteller Foxconn mehr als ein kurzer Mediensturm war und dass wir Verbraucher – gleichgültig ob jung oder alt – ab sofort verstärkt darauf achten werden, welche Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter sozial gerecht und umweltbewusst handeln.

Wohin mit dem alten Handy? Eine aktuelle öko-fair Umfrage bei den Netzbetreibern

7 Empfehlungen für den Umgang mit und die Forderungen an Mobilfunkanbieter.

Faire Handys im Angebot? Eine Studie von makeITfair

Arbeitsbedingungen in der Handy-Industrie verurteilt – ein Beitrag von insidehandy.de anlässlich der CeBIT 2010

Und wo landet Ihr Handy? ZEIT  ONLINE

Studie der Vereinten Nationen zum Thema Elektronik-Schrott

{ 2 Kommentare... lese sie oder Schreibe einen Kommentar }

  • 1
    Studie sieht Grüne dauerhaft bei 20 Prozent
  • 2
    Dieter Klemke

    Was will uns der Absender wohl mitteilen? Es wäre schön, wenn wir das noch erfahren würden.

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